Moritz Krämer
Musikalisches Understatement ist nicht mehr in Mode. Popmusik kommt heute meist schnell auf den Punkt, ist bis auf die Essenz heruntergekürzt. Zweieinhalb Minuten, 80% Refrain.
Moritz Krämers Entwurf von Pop ist ein anderer. Er kann Understatement so gut, dass man sein Understatement nicht mal merkt. So gut, dass man die Tiefe, die Komik und die unterschwellige Brüchigkeit in der Schönheit seiner Songs oft erst später entdeckt. Und da ist man seinem melancholischen Charme, seiner ausschweifenden Musikalität und der Eingängigkeit seiner Lieder bereits hoffnungslos verfallen.